
Werbering kritisiert geplante Verkehrsführung auf der Niederrheinallee
„Verwaltung und Teile der Politik ignorieren konsequent die Sorgen der Gewerbetreibenden in Vluyn“
Zwei Jahre nach dem abgesagten „Verkehrsversuch“ im Vluyner Zentrum hat der Hauptausschuss des Stadtrates kürzlich beschlossen, an der Niederrheinallee nun doch zahlreiche Parkplätze zu streichen und zu hoffen, durch Angebotsstreifen für Radfahrer werde sich die Situation verbessern. Die Bedürfnisse der Einzelhändler an der Straße würden dabei konsequent ignoriert, ärgert man sich beim Werbering NV – eine Reihe Geschäfte seien hier nur ansässig, eben weil man Vluyn recht gut mit dem Auto erreiche.
„Gerade die betroffenen Kurzzeit-Parkplätze sind von erheblicher Bedeutung für den Handel – weniger Parkmöglichkeiten bedeuten auch weniger Kunden“, betont der Vorsitzende des Werberings,
Jan-Christian Schneider. „Und natürlich betrifft es nicht 13 Parkplätze, wie im Ausschuss genannt, sondern rund 25, die ständig neu belegt werden und so jeden Tag zahlreichen Menschen Zugang zu
Geschäften, Ärzten und Dienstleistern bieten.“
Dabei gehe es keinesfalls darum, Autoverkehr gegen Radfahrer und Fußgänger auszuspielen, so der Werbering. „An einer Geschäftsstraße wie der Niederrheinallee verbietet es sich aber,
ausschließlich den Verkehrsfluss zu betrachten. Sie hat eine entscheidende Bedeutung dafür, ob Vluyn als Geschäftszentrum erhalten wird – oder wie so viele kleine Städte früher oder später
verödet!“, so Schneider. Dieses Szenario sei leider gar nicht so unrealistisch – schon da Verwaltung und Teile der Politik zentrale Notwendigkeiten der Geschäfte ignorierten.
„Das ist ein Schildbürgerstreich: Wir waren schon vor zwei Jahren schockiert, dass weder Bürgermeister noch Verwaltung wussten, dass durch die Fahrradstreifen manche Geschäfte nicht mehr regulär zu beliefern wären. Spätestens seither weiß man es – und beschließt das gleiche, ungeeignete Konzept erneut!“ Von den vielen guten und notwendigen Ideen für Radfahrer, die der Werbering unterbreitet hatte, sei dagegen nichts zu entdecken.